Das Ziel der Produzenten war es, einen Gin zu kreieren, in dem Wacholder eine wichtige Rolle spielt, und in der Tat ist er sowohl in der Nase als auch am Gaumen sehr deutlich zu spüren. In der Nase wird Wacholder von blumigen Noten und einem Hauch von süßer Orange begleitet und, wenn Sie gut aufpassen, sogar von würzigeren Noten von Kardamom, Zimt und Muskatnuss. Am Gaumen hingegen tritt der Wacholder zu Beginn hervor, um dann den aromatischeren Noten der anderen Botanicals und den Zitrusnoten Platz zu machen, die im trockenen, würzigen Abgang gipfeln.

Das Originalrezept für Citadelle Gin stammt aus dem späten 18. Jahrhundert und wurde von Carpeau und Stival in der Citadelle in Dünkirchen entwickelt, die zwanzig Jahre lang die exklusive Brennerei des Königs von Frankreich war. Alexandre Gabriel beschloss in den späten 1980er Jahren, diesen Gin in der Destillerie Pierre Ferdinand Cognac in der Stadt Cognac neu zu kreieren. Dabei verwendete er eine modernere Methode, die jedoch der alten ähnelt, und fügte Botanicals hinzu, die in den 1700er Jahren nicht zu finden waren. Obwohl die erste Charge bereits in den späten 1980er Jahren perfektioniert wurde, erhielt man aufgrund der französischen Bürokratie erst 1995 die Erlaubnis, Citadelle Gin herzustellen und zu vermarkten.

Citadelle Gin wird nicht das ganze Jahr über destilliert, sondern nur zwischen März und November und mit einer kleinen Charentais-Destille, einer derjenigen, die seit dem 18. Jahrhundert verwendet wird. Dieser Gin ist einer der wenigen, die noch mit offener Flamme gebrannt werden, was nach der Erfindung weniger gefährlicher Methoden nicht mehr verwendet wurde. Die Herstellung dieses Gins ist zeitaufwendig, denn die Botanicals bleiben vor der Destillation 79 Stunden lang in der Infusion und das System mit offener Flamme erfordert einen ganzen Tag Arbeit, aber diese Langsamkeit ermöglicht es, die Köpfe und Schwänze mit großer Präzision zu entfernen und nur das Herzstück des Gins auszuwählen.